Die Stiftung Monte Verità und Insubrica Historica präsentieren ein Projekt, das die Spur von Juden, Partisanen und Flüchtlingen zwischen 1943 und 1945 nachzeichnet. In dieser Zeit fanden viele Menschen, auf der Flucht vor dem kriegszerstörten Italien und den Rassengesetzen, Zuflucht in der nahen Schweiz. Dank der humanitären Tradition der Schweiz und der Brüderlichkeit zwischen den Völkern dieser beiden Nachbarländer, konnten die meisten dieser Menschen in der Eidgenossenschaft untergebracht und so gerettet werden.
Das von Nicoletta Mongini, der Kulturdirektorin der Stiftung Monte Verità, und Raphael Rues, dem Mitgründer von Insubrica Historica, kuratierte Projekt wurde am 17. September 2023 vorgestellt und wurde durch die Unterstützung der Ente Regionale per lo Sviluppo Locarnese e Vallemaggia, des Borgo von Ascona, der Gemeinde Brissago, der Stadt Cannobio und der Stadt Verbania ermöglicht.
Die Idee basiert auf der Prämisse, dass Orte immer mehr zu Hütern wichtiger Erinnerungen werden, die es zu bewahren gilt, da direkte Zeitzeugen seltener werden. Trotz des Reichtums an Literatur mit Texten und Berichten von Zeitzeugen, können Orte Geschichten übermitteln, die Italien und die Schweiz stärker und enger verbinden und an die Prinzipien der humanitären Tradition und Solidarität erinnern, durch die sie vereint wurden und die heute in vielen Ländern der Welt angewandt werden.
Porträts grosser Frauen und Männer, dramatische Episoden, Geschichten von Hoffnung und Niederlage, prägen diese Erzählung, die symbolisch durch 17 Tafeln mit einem QR-Code gekennzeichnet ist. Einmal den Code gescannt, verweist er auf die Profile auf der Website "Percorsodellasperanza.org". Die Tafeln in den Gemeinden Ascona, Brissago, Cannobio und Verbania ermöglichen es uns, die Erinnerung an das, was vor achtzig Jahren in diesen Grenzgebieten geschah, aufrechtzuerhalten.
Die Steckbriefe von Lilly Volkart, Wladimir Rosenbaum, Silvio Baccalà und Vincenzo Martinetti, tragische Ereignisse wie das Massaker von Fondotoce und die Flucht durch die Berge in der Nähe der Grenze, tragen dazu bei, eine Geschichte zu erzählen, damit die Erinnerung daran weiterbestehen kann.
Der "Percorso della Speranza" soll der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, zu Fuss oder mit privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln, die historischen Orte kennenzulernen, an denen sich während des 2. Weltkriegs Flüchtlinge am Verbano-Ufer aufhielten. Das Hauptziel ist es, zu zeigen, wie die gesamte Region Insubrica dramatische, aber verbindende Momente erlebte, die von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft beseelt waren. Das Projekt soll ein kollektiver Prozess der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ein Beitrag zur Identität unserer Region sein. Die Nähe, die die Bevölkerung der beiden Länder, insbesondere im Tessin, kennzeichnete, ist offensichtlich. Mehr als 85 % der Juden, die dort Zuflucht suchten, wurden tatsächlich aufgenommen: